Die BnL ist ihren Nutzern 3,34-mal so viel wert wie sie kostet Ohne die BnL entstünden der Luxemburger Wirtschaft und Gesellschaft 29,34 Millionen Euro Schaden

Eine Umfrage unter 2.166 Befragten, die von bms marketing research + strategy Anfang 2025 durchgeführt wurde, belegt: Die Nationalbibliothek Luxemburg ist eine lohnende Investition.

Bei einer jährlichen Förderung von rund 8,79 Millionen Euro erwirtschaftet die BnL 38,13 Millionen Euro für die Luxemburger Wissensgesellschaft und somit einen deutlich höheren Mehrwert – gemessen an ihren Kosten. Würde die Finanzierung der BnL entfallen, entstünden der Luxemburger Wirtschaft und Gesellschaft ein Schaden in Höhe von 29,34 Millionen Euro. Anders ausgedrückt: Aus jedem Euro, den die BnL erhält, generiert sie 3,34 Euro für die Luxemburger Wissensgesellschaft.

„Für mich ist die Nationalbibliothek ein unverzichtbarer Bestandteil der Luxemburger Forschungs- und Wissenslandschaft“, bestätigt Eric Thill, Minister für Kultur, anlässlich der heutigen Pressekonferenz.

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Positionierung als wissenschaftliche Bibliothek bestätigt

96 % aller Befragten sind in der BnL eingeschrieben. Den größten Anteil bilden dabei mit 66 % die Privatpersonen, gefolgt von Studierenden mit 13 %. 74 % der Befragten sind hochgebildet und haben einen Hochschulabschluss. „Mit unserer Positionierung als wissenschaftliche Bibliothek, wie sie in der Vision 2030 festgelegt wurde, liegen wir genau auf Kurs“, kommentiert Claude D. Conter, Direktor der BnL, dieses Ergebnis. 

Außergewöhnlich hohe Nutzerzufriedenheit und -bindung

96 % der Nutzer sind mit der BnL zufrieden. 84 % bewerten die Angebote als erstklassig, davon 38 % als ausgezeichnet und 46 % als sehr gut. 84 % werten die BnL als hohen Wettbewerbs- und Standortvorteil. 96 % würden die BnL bestimmt weiterempfehlen. Die Nutzerzufriedenheit erreicht 94 von 100 Punkten. Dies ist „ein sensationelles Ergebnis im Vergleich zu anderen Branchen, deren beste Benchmark im Bildungsbereich gerade einmal 56 Punkte erzielt“, bewertet Dr. Sabine Graumann, Senior Vice President Information & Library Consultancy von bms marketing research + strategy die Ergebnisse.

(v.l.n.r.) Eric Thill, Claude D. Conter, Sabine Graumann, Peter Kurz

Wie viel ist die BnL ihren Nutzern tatsächlich wert?

Um diese Frage zu beantworten, wird den Nutzern der BnL im Fragenbogen ein hypothetisches Szenario vorgestellt: Die öffentliche Förderung der BnL wird eingestellt und es besteht die Gefahr, dass sie schließen muss. Vor diesem Hintergrund werden die Nutzer um die Beantwortung von fünf zentralen Fragen gebeten:

  • Gegenwärtiger Kostenaufwand: 72 % der Nutzer geben derzeit weniger als 20 Euro pro Monat für die Nutzung der BnL aus. Die Strategie der BnL ist es, ihre Dienste kostenfrei anzubieten.
  • Nutzung von Alternativen: Sollte die BnL nicht mehr bestehen können, wären 71 % der Nutzer insgesamt „beeinträchtigt“, Partnerbibliotheken sogar zu 76 % „sehr stark beeinträchtigt“. Ein Drittel erwartet Zusatzkosten zwischen 1 % und 25 %. Ein weiteres Drittel rechnet mit Mehrkosten zwischen 51 % und 75 %.
  • Akzeptanz von Preiserhöhungen: 35 % würden ihr Nutzerverhalten nicht ändern, 44 % würden bei der Einführung von Gebühren ihre Nutzung hingegen reduzieren.
  • Zuzahlungsbereitschaft: 59 % der Nutzer sind bereit, für den Fortbestand der BnL zu zahlen, obwohl 62 % der Meinung sind, dass die BnL weiterhin aus Steuergeldern finanziert werden solle.
  • Kompensationsforderung vom Staat: Die von den Nutzerinnen und Nutzern im Falle einer hypothetischen Auflösung der BnL geforderten Kompensationszahlungen würden die derzeitige staatliche Förderung in Höhe von 8,79 Millionen Euro bei weitem übersteigen.

Die hypothetischen Szenarien ermöglichen realistische Einschätzungen der Zahlungsbereitschaft und der Akzeptanz von Gebührenänderungen. Auf dieser Grundlage lässt sich mithilfe der Contingent-Valuation-Methode der Mehrwert berechnen.

Die BnL ist ihren Nutzern 3,34-mal mehr wert als sie kostet

„Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache“, so Peter Kurz, Senior Vice President Innovations & Methods von bms marketing research + strategy, der die Berechnungen durchgeführt hat. Würde die Finanzierung der BnL entfallen, entstünden der Luxemburger Wirtschaft und Gesellschaft ein Schaden in Höhe von 29,34 Millionen Euro. Anders ausgedrückt: Aus jedem Euro, den die BnL erhält, generiert sie 3,34 Euro für die Luxemburger Wissensgesellschaft. Privatpersonen müssten jährlich 16 Millionen Euro aufwänden. Partnerbibliotheken müssten Leistungen der BnL im Wert von 18,85 Millionen Euro pro Jahr übernehmen. 

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Zur Contingent-Valuation-Methode

Welche ökonomische Rendite erzielt die BnL für die Wissensgesellschaft? Zur Beantwortung dieser Frage kam die bewährte Contingent-Valuation-Methode zum Einsatz, ein empirisch fundiertes Verfahren, das weltweit seit den 1980er-Jahren genutzt und sogar vor den US-Gerichten als Nachweis anerkannt wird. Entwickelt von Nobelpreisträgern, bietet es öffentlichen Einrichtungen eine objektive Grundlage, um ihren wirtschaftlichen Mehrwert zu quantifizieren.

Vor diesem Hintergrund werden die Nutzer um die Beantwortung von fünf zentralen Fragen zu ihrer Nutzungsintensität und gegenwärtigem Kostenaufwand, zur Akzeptanz möglicher Preiserhöhungen, zu alternativen Kosten bei der Nutzung anderer Anbieter und zur (Zu-)Zahlungs- oder Akzeptanzbereitschaft für Kompensationsleistungen gebeten.

Zu bms marketing research + strategy

bms wurde 1995 mit dem Fokus auf die internationale B2B- und Industriemarktforschung gegründet. Seit 1996 hat sich das Unternehmen zunehmend auf den Bereich Choice Modeling und Trade-off-Ansätze spezialisiert.

bms hat mehr als 2.000 Projekte erfolgreich abgeschlossen; derzeit werden über 200 Projekte im Jahr in über 40 Produktkategorien durchgeführt. bms hat seinen Schwerpunkt heute hauptsächlich im Bereich der Trade-off-Ansätze und der multivariaten Statistik.

bms ist ständig auf der Suche nach neuen und innovativen Methoden und arbeitet kontinuierlich daran, neue Forschungsansätze für die alltägliche Arbeit nutzbar zu machen.

bms ist mit der akademischen Welt vernetzt und präsentiert die Neuentwicklungen auf zahlreichen internationalen Konferenzen. 

bms sind zwölf Datenanalysten, Statistiker und Consultants mit profunden Sektor- und Marktkenntnissen, einem tiefen Verständnis der Kundenanforderungen und hoher Expertise in der Datenanalyse und -interpretation sowie in der Methodenberatung. bms veröffentlicht die Forschungsergebnisse regelmäßig in peer-reviewed Fachzeitschriften und Tagungsbänden.

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