Aufgaben und geschichtlicher Überblick

Aufgaben und geschichtlicher Überblick

Die Nationalbibliothek sammelt, katalogisiert und bewahrt alle in Luxemburg erschienenen analogen und digitalen Publikationen sowie im Ausland veröffentlichten Werke mit Bezug zum Großherzogtum. Sie ist die wichtigste Patrimonial-, Wissenschafts- und Forschungsbibliothek des Landes. Als Wissenschafts- und Forschungsbibliothek hat sie den Anspruch einer Fachbibliothek: Etwa drei Viertel ihres Druckbestands stammen aus dem Ausland und decken zahlreiche Wissensgebiete ab, um so den Bedürfnissen der Benutzer so weit wie möglich entsprechen zu können.

Aufgaben

Die Aufgaben der Nationalbibliothek sind im geänderten Gesetz vom 25. Juni 2004 über die Reorganisation der staatlichen Kulturinstitute festgelegt.

Die Aufgaben der BnL: 

  • Sie übernimmt die gesetzliche Hinterlegung gemäß Artikel 10 und verwaltet die Sammlungen, die sich daraus ergeben.
  • Sie ergänzt diese Sammlungen durch den Ankauf von im Ausland erschienenen gedruckten oder digitalen Publikationen, die sich auf das Großherzogtum Luxemburg und seine Staatsangehörigen beziehen oder von Autoren geschaffen wurden, die mit dem Großherzogtum in Verbindung stehen.
  • Sie erstellt und verbreitet die Nationalbibliografie.
  • Sie bewahrt und bereichert das nationale Kulturerbe, das sie verwahrt.
  • Sie verwaltet Sonderbestände: Handschriften, seltene und wertvolle Drucke, grafische Dokumente, Karten und Pläne, Einbände, Musikalien, Tondokumente, illustrierte Bücher und Künstlerbücher.
  • Sie bewahrt offizielle Veröffentlichungen internationaler Organisationen oder solche, die in Anwendung internationaler Abkommen erworben wurden, auf.
  • Sie sammelt, katalogisiert, bewahrt und bereichert ihre Sammlungen nicht-luxemburgischen Ursprungs.
  • Sie gewährleistet den Zugang einer möglichst großen Zahl von Menschen zu den Sammlungen, auch durch Ausleihe und Fernabfrage, unter Einsatz modernster Technologien.
  • Sie übernimmt die Koordination des luxemburgischen Bibliotheksnetzes.
  • Sie verwaltet den Kollektivkatalog.
  • Sie trägt zur Entwicklung des Bibliothekswesens auf nationaler und internationaler Ebene bei.

Geschichtlicher Überblick

1798

Die Behörden der Französischen Republik gründeten die erste öffentliche Bibliothek in Luxemburg. Diese setzte sich zusammen aus den verbliebenen Sammlungen der Bibliothek der ehemaligen Ständeversammlung von Luxemburg, der Jesuitenbibliothek und den Bibliotheken verschiedener Ordensgemeinschaften (Echternach, Luxemburg-Stadt, Orval). Sie befand sich im Dachgeschoss des Ancien Athénée.

1850

Zusammenschluss der 1802 gegründeten Stadtbibliothek mit den Bibliotheken des Athénée de Luxembourg und der 1845 gegründeten Société pour la recherche et la conservation de monuments historiques.

1899

Die Bibliothek wird zum ersten Mal in einem offiziellen Staatsdokument als „Bibliothèque nationale“ bezeichnet.

1941-44

Die „Landesbibliothek“ genannte BnL wird den Nazi-Behörden unterstellt und in ein Bankgebäude am Boulevard Royal verlegt.

1958

Durch das Gesetz vom 5. Dezember 1958 verfügt die BnL nun über einen rechtlichen Status. Pierre Frieden wird mit der Leitung der BnL beauftragt. Die Pflichtabgabe zugunsten der BnL als bibliografische Einrichtung wird eingeführt.

Ab 1960

Die BnL konzentriert sich auf ihre Berufung als wissenschaftliche Bibliothek und gibt ihre Sammlung von Unterhaltungsliteratur auf.

1973

Die BnL befindet sich nun im renovierten Gebäude des ehemaligen Athenäums am Boulevard Roosevelt.

1989

Gründung des Centre d’études et de documentation musicales (Cedom) durch die großherzogliche Verordnung vom 11. Juli 1989.

2013

Abstimmung über den Gesetzesentwurf zum Bau eines neuen Gebäudes in Luxemburg-Kirchberg

26.06.2014

Erster Spatenstich

01.04.2019

Beginn des Umzugs

30.09.2019

Einweihung des neuen Gebäudes

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