63 historische Zeitschriften von der BnL online gestellt Neue Inhalte auf eluxemburgensia.lu

Luxemburgischer Bestand

Im Rahmen ihres anspruchsvollen Programms zur Digitalisierung des gedruckten Kulturerbes kündigt die Nationalbibliothek (BnL) die Online-Veröffentlichung von 63 historischen Zeitschriften mit mehr als 403.680 Seiten und 61.231 Nummern an. Diese wertvollen Dokumente sind nun kostenlos auf der Plattform eluxemburgensia.lu zugänglich und ermöglichen es jedem, wesentliche Teile der Geschichte und Kultur Luxemburgs wiederzuentdecken.

Diese Initiative markiert einen wichtigen Schritt bei der Bewahrung und Verbreitung des nationalen Kulturerbes. Die digitalisierten Publikationen decken eine Vielfalt an Gattungen und Themen ab und spiegeln die Entwicklung von Ideen, Debatten und Realitäten wider, die die kulturelle, intellektuelle und soziale Landschaft des Landes geprägt haben.

Alle digitalisierte Zeitschriften auf eluxemburgensia.lu einsehen

Nennenswerte Publikationen

Zeitungen

Zu den digitalisierten Zeitungen gehören Der Landwirth (1877-1941) und die Luxemburger Zeitung (1868-1941). Letztere gehört zu den wichtigsten Tageszeitungen in der Geschichte der Luxemburger Presse. Sie erschien sechsmal pro Woche und brachte ab 1902 eine Morgen- und Abendausgabe heraus. Batty Weber war von 1893 bis 1922 Chefredakteur. Danach war er weiterhin für die Kulturseiten und das Feuilleton zuständig, insbesondere für die tägliche Kolumne Abreiß-Kalender (1913-1940).

Gewerkschaftspresse

Drei Titel ergänzen die bereits bestehenden Publikationen der Gewerkschaftspresse auf dem Portal eluxemburgensia.lu: Die Laterne des Lëtzebuerger Bierg an Hütte Verband d’Esch-sur-Alzette und Der Gewerkschaftler, organe officiel des syndicats libres luxembourgeois, veröffentlicht in 1917. Beide Publikationen wurden 1919 durch Der Proletarier, offizielles Organ der freien Gewerkschaften in Luxemburg, ersetzt.

Feministische Veröffentlichungen

Zu den bemerkenswerten Ergänzungen gehören zwei Pressetitel, die sich für die Stellung der Frau in der luxemburgischen Gesellschaft und Politik einsetzten: Die Luxemburgerin. Zeitschrift für die gesamten Fraueninteressen Luxemburgs (1933-1937) von Emma Weber-Brugmann und D’Letzebuergerin (1945-1946), die von der Union des Femmes luxembourgeoises im Anschluss an die Befreiung gegründet wurde.

Kulturpresse

Unter der Kulturpresse finden sich kurzlebige literarische Titel wie Floréal (1907-1908), Clarté (1945), Ösling (1938) von Evy Friedrich oder Die Tribüne (1935) von Franz Clément.

Publikationen aus dem Krieg und dem Widerstand

Titel aus der Zeit des Ersten oder Zweiten Weltkrieges sind ebenfalls online abrufbar, darunter die Zeitschrift The Fifth Division Diamond (1919), die von der US-Armee in Luxemburg herausgegeben wurde. Zu nennen sind auch die Veröffentlichungen der Résistance in Luxemburg, Die Wahrheit (kommunistischer Widerstand) und Ons Zeidong (Alweraje), die zwischen 1940 und 1942 erschienen sind. Sie wurden von Originalen digitalisiert, die auf Untergrundpressen unter Lebensgefahr für ihre Produzenten gedruckt wurden.

Veröffentlichungen der nationalsozialistischen Besatzungsmacht

Die offiziellen Veröffentlichungen der Besatzungsmacht Verordnungsblatt für Luxemburg (1940-1944) und Öffentlicher Anzeiger zum Verordnungsblatt für Luxemburg (1941-1944) ergänzen die während des Zweiten Weltkriegs erschienenen Titel. Das Mitteilungsblatt umfasste 8 Ausgaben, die zwischen 1941 und 1942 erschienen und über die Aktivitäten und Entscheidungen des Stillhaltekommissars für das Organisationswesen in Luxemburg berichteten. Der Stillhaltekommissar war ein wichtiger Hebel bei der Gleichschaltung der luxemburgischen Bevölkerung. Sein Ziel war es, den Einfluss des Nationalsozialismus in den luxemburgischen Vereinen zu sichern und sich das Vermögen der verbotenen Vereine anzueignen.

Pädagogische und studentische Publikationen

Die BnL hat nunmehr mit einer ersten Digitalisierungskampagne von Publikationen aus dem Bildungsbereich begonnen. Die Zeitschrift Fortschritt versucht, den Dialog und den intellektuellen Diskurs zwischen Lehrern zu fördern; L’Économiste du Grand-Duché de Luxembourg enthält die Vorlesungen über Wirtschaftswissenschaften von Professor Eugène Tedesco (1829-1889). Ein zweiter Teil befasst sich mit Publikationen, die sich auf das studentische Leben beziehen, wie La Voix des Jeunes (1917-1969) und La Tribune du Clan des Jeunes (1949-1965).

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