Provenienzforschung in der Nationalbibliothek

Nicht-luxemburgischer Bestand

Im Rahmen eines am 27. Januar 2021 unterzeichneten Abkommen zwischen dem Luxemburger Staat und dem Konsistorium der Israelitischen Kultusgemeinde in Luxemburg wird in drei luxemburgischen Kultureinrichtungen, unter anderem in der BnL, Provenienzforschung zu Kunstwerken und anderen Kulturgütern durchgeführt.

Der Forscher Marc Adam Kolakowski vom Luxembourg Centre for Contemporary and Digital History (C²DH) wurde mit der Durchführung einer umfassenden Studie zur Provenienz der BnL-Sammlungen beauftragt. Dieses Vorgehen entspricht den Richtlinien, die auf der Washingtoner Konferenz vom 3. Dezember 1998 (Washington Conference Principles on Nazi-Confiscated Art) und in der Theresienstädter Erklärung vom 30. Juni 2009 festgelegt wurden. Als geraubt identifizierte Dokumente werden gemäß diesen internationalen Abkommen zurückgegeben.

Im Rahmen dieser Forschung werden alle Dokumente der BnL, die zum nicht-luxemburgischen Bestand gehören und vor 1945 veröffentlicht wurden, analysiert. Die Bücher werden sorgfältig auf Provenienzmerkmale wie Exlibris, Widmungen, Besitzeinträge oder Stempel untersucht. Über 50 000 Dokumente werden zwischen Mitte September 2024 und Ende Februar 2025 geprüft, wodurch einige Werke in diesem Zeitraum vorübergehend nicht entliehen werden können.

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