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Die Nationalbibliothek hat kürzlich den Gedenkrahmen für die Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag des luxemburgischen Komponisten Jean-Pierre Kemmer erhalten. Die Übergabe fand am Mittwoch, den 20. September 2023 in den Räumlichkeiten der Bibliothek statt. POST Philately wurde von Claude Balthasar und Emile Espen vertreten. Die BnL wurde von ihrem Direktor Claude D. Conter und Françoise Molitor, Leiterin der Musikabteilung sowie des Cedoms (Centre d‘études et de documentation musicales), vertreten.
Die BnL fühlt sich geehrt, dass sie an der Herstellung und Herausgabe einer Briefmarke zu Ehren von Jean-Pierre Kemmer mitwirken durfte, dessen Nachlass im Cedom aufbewahrt wird. Mit über 700 Einzelwerken, darunter Chorwerke, Operetten, Orchesterwerke und Filmmusik, ist der Nachlass von Jean-Pierre Kemmer einer der bedeutendsten der Musikabteilung der BnL.
Eine Auswahl von Dokumenten zu seinen Ehren ist bis zum 3. November 2023 in den Vitrinen vor dem Rara-Lesesaal zu sehen.
Jean-Pierre Kemmer, der 1923 in Luxemburg geboren wurde, war ein engagierter und vielseitiger Musiker. Als talentierter Pianist, Oboist, Organist und Komponist, entschied er sich schon früh für eine musikalische Karriere. Im Alter von nur 13 Jahren machte er erste Berufserfahrungen als Klavierbegleiter in der Radiosendung Lëtzebuerger Hallefstonn von Léon Moulin.
Nach dem Krieg wurde Kemmer als Klavierbegleiter und Korrepetitor der Chœurs de Radio Luxembourg welcher unter der Leitung von Paul Sontag stand. Als dieser Kontrakt abgelaufen war, bot Henri Pensis ihm eine Stelle als Solo-Pauker im Radioorchester an und bildete ihn zum Orchesterdirigenten aus. Unter der Ära von Louis de Froment stand er häufig als Dirigent des RTL-Orchesters auf der Bühne und konnte somit einen Großteil seiner symphonischen Werke aufführen.
Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker war Kemmer auch viele Jahre lang als Chorleiter aktiv und gründete 1969 seinen eigenen 12-köpfigen Kammerchor „Les Chœurs Jean-Pierre Kemmer“. Im Laufe seines Lebens wirkte er an mindestens 50 Musikproduktionen mit.
Seine musikalische Sprache, die auf der romantischen Tradition basiert, ist oft von populären Stilen inspiriert. Dies ist u.a. der Fall in seinem Werk La Sainte Passion selon Saint Jean, das von einem traditionellen symphonischen Stil zeugt und gleichzeitig Elemente des Jazz, des Tanzes und der Volksmusik einbezieht.
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