Gorbatschow : der Weltveränderer Ignaz Lozo

Non luxembourgeois

„Warum packt einen ein Thema so, dass man ihm auf den Grund gehen will? Ich bin Journalist und promovierter Osteuropahistoriker. Aber dies würde nicht erklären, warum man diesen Berufsweg einschlägt, dem Neugier zugrunde liegt. Es waren der Kalte Krieg und die damals als lebensbedrohlich empfundene Sowjetunion, die mein Interesse Richtung Osten auslösten.

Man wusste im Westen wenig über die Machtzentrale in Moskau, sogenannte politische Kreml-Astrologen gaben regelmäßig ihre Deutungen ab. Die Faszination für dieses damals verschlossene und im Westen als düster dargestellte Land bekam 1985 einen gewaltigen Schub, als Michail Gorbatschow Herr im Kreml wurde.

Meine vielen Reisen zunächst in die Sowjetunion, später nach Russland mündeten darin, dass ich dreieinhalb Jahre in Moskau lebte und arbeitete. Ich begegnete dabei meist wunderbaren und warmherzigen Menschen.

Ich habe es immer als Ehre empfunden, den Menschen treffen und mich mit ihm unterhalten zu dürfen, der das Leben nicht nur dieser Menschen, sondern auch das von Millionen im „Ostblock“ völlig auf den Kopf gestellt hat mit seiner Politik der Umgestaltung: Michail Gorbatschow ist als ehemaliger Bauernjunge ein höchst bodenständiger Mensch geblieben, der sich auch im hohen Alter seinen scharfen Verstand, die Schlagfertigkeit und den Humor erhalten hat.

Auch wenn ich seinen gewaltigen politischen Mut und seine grandiose Lebensleistung bewundere, ist meine Biografie über ihn keine wirkliche Hommage. Wir sind alle Menschen mit Schwächen, Fehlern, und oft mit Widersprüchen – auch Michail Gorbatschow. Und in Demut füge ich hinzu: Es war mir eine Ehre, die Biografie über diese historische Figur schreiben zu können, der als Politiker nicht machtversessen war und als Mensch Humanist im besten Sinne des Wortes geblieben ist.“ (Ignaz Lozo)

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