Das schweigende Klassenzimmer = La révolution silencieuse Regie und Drehbuch Lars Kraume ; nach dem gleichnamigen Buch von Dietrich Garstka
Es war einmal, damals in der DDR – es ist aber kein Märchen, das hier erzählt wird, sondern die auf wahren Vorkommnissen basierende Geschichte einer Schulklasse in der DDR, die 1956 vom Ungarn-Aufstand erfährt. Sie formulieren einen kleinen harmlosen Protest, eine Schweigeminute für die Opfer des Aufstands, und geraten bereits dadurch in die Fänge des Staatssicherheitsapparats: Die frühe DDR fühlte sich, im verflixten siebten Jahr nach der Staatsgründung, drei Jahre nach dem 17. Juni mit guten Gründen unsicher, und wollte alles, das nach »Konterrevolution« aussah, oder diese zu ermutigen schien, im Keim ersticken. So mahlten die Mühlen des Spätstalinismus unerbittlich, und Kraume entfaltet diesen Prozeß einer bürokratisch ablaufenden, unflexiblen Untersuchung, die immer weitere Kreise zieht und höhere Ebenen erreicht, nüchtern und mit einer gewissen Lust an Sachlichkeit.
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