Persian lessons = Persischstunden Regie Vadim Perelman ; Drehbuch Ilya Zofin ; basierend auf der Geschichte "Die Erfindung einer Sprache" von Wolfgang Kohlhaase
Vadim Perelman gelingt mit Persischstunden über den Alltag und das Überleben in einem NS-Durchgangslager die schwierige Gratwanderung zwischen Grauen und Groteske. Es ist fast müßig, es zu sagen, soll und muss aber doch gesagt sein: Filme über den Holocaust kann es nicht genug geben. Umso mehr, als die letzten Zeitzeugen sterben und den Holocaust-Leugnern und ihren Kindern nicht mehr entgegentreten können. Wenn also die realen Personen nicht mehr bezeugen können, dann muss es eben die Kunst tun. Und das tut sie mit Vadim Perelmans Persischstunden ganz hervorragend. Er ist selbst Jude und stammt aus Kiew, wo Verwandte und Freunde seiner Großmutter bei dem Massaker von Babyn Jar 1941 ihr Leben verloren. Doch was er in Persischstunden erzählt, ist keine Geschichte expliziter Vernichtung, sondern eine des Erinnerns, eine des Lügens.
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